„Sitzen ist das neue Rauchen“. Ich weiß, wie lächerlich das klingt, aber aus physiologischer Sicht ist das Sitzen über einen längeren Zeitraum Gift für den Körper.
Es gibt allerdings ein paar einfache Gewohnheiten, mit denen man den schlechten Effekt des übermäßigen Sitzens etwas abmildern kann.
Übermäßiges sitzen definiert man dabei in der Regel als Sitzen >8 Stunden pro Tag. Dieses übermäßige sitzen steigert das Risiko vorzeitig zu sterben bzw. chronisch krank zu werden um 10-20%!
Dies bringt viele von uns in eine schwierige Lage: Häufig erfordert unser Arbeitsalltag eine sitzende Tätigkeit – auch wenn wir wissen, dass viel Sitzen nicht ideal für uns ist.
Aber warum ist Sitzen eigentlich so schlimm?
1. Verdauungsprobleme
Langes Sitzen kann die Verdauung negativ beeinflussen. Dies gilt insbesondere nach dem Essen. Aufgrund von mangelnder Bewegung wird unsere Verdauung verlangsamt. Diese schlechte Angewohnheit ist die Hauptursache für Krämpfe, Sodbrennen, Blähungen und Verstopfung.
2. Rücken & Rumpf
Längeres Sitzen erfordert wenig bis gar kein Rumpfmuskulatur, noch erlaubt es den Bauchmuskeln, so zu funktionieren, wie sie sollen. Im Stehen stützt sich die Bauchmuskulatur natürlich ab. Dies müssen wir nicht aktiv tun, sondern es passiert unbewusst. Das Sitzen schadet dem unteren Rücken massiv. Laut dem Cornell University Department of Ergonomics wird beim sitzen, im Vergleich zum stehen, bis zu 90% mehr Druck ausgeübt.
3. Verkürzte Hüften
Die häufigste Form von Schmerzen im Sitzen ist die Arthritis (Gelenkentzündung). Die meisten Menschen assoziieren Arthritis mit Alter, aber neue Forschungen zeigen, dass immer jüngere Personen mit Arthritis zu tun haben. Die Ursachen von Hüftschmerzen bei jungen Erwachsenen haben in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen.
Was kann man dagegen tun?
Die einfachste Möglichkeit wäre es, über einen langen Zeitraum möglichst wenig bis gar nicht zu sitzen. Leider ist dies in der Praxis nicht einfach umzusetzen …..
Hier ein paar Ideen für Euch, wie man die effektive Sitzzeit zumindest etwas reduziert:
Alle 90 Minuten für 5 Minuten bewegen
Stell Dir alle 90 Minuten einen Wecker auf Deinem Telefon und mache einen kurzen Spaziergang zum Kopierer/in die Kaffeeküche.
Stehpult
Wenn Du einen flexiblen Schreibtisch auf der Arbeit hast – nutze ihn. Ein Stehtisch kann die Sitzzeit während des Arbeitstages auf zwei Stunden pro Tag reduzieren. Zusätzlich verbrauchst Du dadurch ca. 170 zusätzliche Kalorien mehr als ohne Stehen. Das sind fast 1000 zusätzliche Kalorien die Woche!
Mittagessen
Das Sitzen am Schreibtisch ist das schlimmste was man für die Verdauung nach einer Mahlzeit tun kann. Es gibt Studien die belegen, dass 15 Minuten Bewegung nach einer Mahlzeit nicht nur die Verdauung fördert, sondern auch Blutzuckerspitzen vermeidet. -> Wenn es für Euch möglich ist, versucht zumindest ein bisschen Bewegung nach dem Mittagessen in euren Alltag einzbauen. Jede Minute zählt hier 😉
Fazit
Kleine Veränderungen Eurer „Sitzgewohnheiten“ helfen, dass es Eurem Rücken und den Gelenken besser geht! Vielleicht fangt ihr erstmal mit einer der oben genannten Ideen an und guckt ob ihr nach und nach mehr Dinge in Euren Alltag einbauen könnt.
P.S.: In der Box liegt aktuell das Buch „Deskbound“ von Kelly Starret aus – darin sind noch mehr hilfreiche Tipps und Hintergründe zu dem Thema zu finden.
Referenzen
http://sittingissmoking.com/sitting_ist_das_neue_Rauchen.pdf
https://www.marketwatch.com/story/sitting-at-your-desk-all-day-is-killing-you-heres-how-to-get-moving-again-2018-04-20
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